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Citywache Dresden

Landeshauptstadt Dresden

Zeitraum 2008
Preis Ankauf
BGF 8.280 m²
BRI 32.300 m³
Kosten 9,34 Mio. €

Planungsbeteiligte

Statik IB Dr. Krämer
HLS Scholze
Ingenieurg. mbH

Citywache für Feuerwehr und Rettungsdienst mit erweiterten Funktionen und einem Brandschutzerziehungszentrum, Dresden - Wettbewerb

Ein Standort in Dresden
Die Umgebung ist geprägt durch den städtebaulichen Flickenteppich der vergangenen fünfzig Jahre, der südlich an die Strehlener Straße anschließt und dieser keine kontinuierliche Straßenkante zu geben vermag. Zwischen dieser Straße und dem parallel dazu verlaufenden erhöhten Bahndamm ist das Entwurfsgrundstück Teil eines linear verlaufenden Flurstreifens mit Industriebrachen, der sich vom Hauptbahnhof bis zum Strehlener Platz erstreckt.
Der Bahndamm mit seiner Höhe und seinem geraden Verlauf blockiert jeden Bezug des Planungsgebietes zu der nördlich angrenzenden Stadtfläche. Die den Damm querenden Straßenzüge bleiben flächig und bilden keinen Stadtraum. Die lineare Anordnung von Bahndamm, Industriebrachen und Strehlener Straße bildet die städtebauliche Dominante. Sie wird als bestimmendes Element für den Entwurf aufgenommen und durch diesen gestärkt.

Ein Schritt zur Klarheit
Ein Bügel überspannt das Grundstück in Längsrichtung, parallel zu Bahn und Straße. Er gibt dem Standort Orientierung und Klarheit. Durch die Integration von Funktionen und technischen Elementen der Citywache verbindet er die neuen Nutzungen mit dem Ort.
Die Längsseiten sind für Ein- und Ausfahrten geöffnet, überdeckte Freibereiche dienen als Arbeits- und Übungsort und bieten Raum für zukünftige Erweiterungen. Zwei Schichten bestimmen die Organisation des Volumens unter dem Bügel. Zu ebener Erde liegen die hallenartigen Nutzungen mit starkem Bezug nach außen. Darüber im OG die Bereiche konzentrierter Arbeit und der Erholung. Um kurze Wege, schnelle Erreichbarkeit und reibungslose Abläufe zu garantieren, werden diese Schichten in regelmäßigem Rhythmus durch Erschließungskerne verbunden. Die Verbindung der Einsatzebene im Erdgeschoss und der Büro- und Ruhebereiche im Obergeschoss erfolgt über das zentral gelegene Zwischengeschoss. Hier befinden sich die koordinierenden Stellen der Feuerwache mit Sichtbezug zur Fahrzeughalle.
Lärm von beiden Seiten (Bahn und Straße) sowie Berufsalltag mit hohem Einsatz, da bleibt nur die Ruhe nach innen. Daher liegen die Ruheräume im OG ebenso an Atrien wie die dauerhaft besetzten Bereiche des Führungs- und Lagezentrums.
Im westlichen Teil des Gebäudes, an der Kreuzung zur Franklinstraße , der Verbindungsstelle zur Stadt, befindet sich das Brandschutzerziehungszentrum.
Die öffnende Geste des Bügels in diesem Bereich, unter der das Besucherzentrum als einziges Volumen aus der Kubatur des Bügels heraustritt, stellt die Verbindung zur Öffentlichkeit her. Unterstützt wird dies durch die Übungswand an der Fassade, die als Zeichen für die Arbeit der Feuerwehr steht und gleichzeitig die Möglichkeit der öffentlichen Präsentation bietet.
Auch in diesem Bereich plaziert die weithin sichtbare Landmarke des Antennenturms, der neben seiner technischen Funktion eine optische Assoziation zur Feuerwehr erzeugt.